Aphorismen
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22.03.16 - Beginn einer "geistreichen" Seite zum Thema SCHACH
lt. WIKIPEDIA sind Aphorismus und Bonmot sinnverwandt, das eine geschrieben, das andere gesprochen, daher die Festlegung auf "Aphorismen", da es keinen völlig zutreffenden Begriff für unseren variablen Inhalt gibt. Beiträge können von jedermann eingereicht werden, die ins Schema und die Richtlinien passen. Der Herausgeber behält sich Ausgabe, Wahl und Anpassung von Inhalten vor, dies können Anekdoten, Bilder, Zeichnungen, Cartoons, Texte, Gedichte, Verse, usw. sein, die Quellangaben werden veröffentlicht.
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21.11.2016 - Anekdoten
Überredungskunst der "Macher" (aus den Anfängen) Die Macher des SC Bann waren 1994/95 auf der Suche nach starken Spielern für das Ziel 1.BL. Und es ergab sich, daß sich "Meister" Peter Müller aus Miesenbach (2.BL seinerzeit) mit den Bännjer Spielern Leis, Ditscher und Braun in Leutasch beim Pfingst-Turnier trafen. Der "Meister", noch jung an Jahren und soeben Vater geworden, rollte seinen Kinderwagen gemütlich durch das Leutascher Tal. Der Einladung der Bännjer folgte er mitsamt Kinderwagen zur "Hämmermoosalm", wobei große körperliche Anstrengungen auf der steilen Schotterstrecke und anschließend über`s Hochmoor erforderlich waren. Adi und die anderen halfen beim schieben und rieben sich nahezu auf, zahlten auch seine Zeche auf der Alm. Auf die finale Frage, für Bann anzutreten, kam eine prompte verneinende Antwort ! Eine unvergessliche Aktion für unsere "Macher" :-)
"Das Lewwerworscht-Brot" (aus den Anfängen) In den Anfängen des SC Bann wurde im Cafe Rutz alles "gezockt", was die Spielleidenschaft so her gab, also Skat, Poker, Würfelspiele, u.v.m., alles auch um Geld. Der beleibte Wirt im abendlichen Nebenberuf, Rupert Rutz, beteiligte sich verständlicherweise gerne und duldete das im eigenen Interesse. Natürlich wurde er permanent durch Wünsche seiner Gäste unterbrochen. Als nun zum x-ten Mal ein Getränkewunsch im Cafe lauthals an seinen Spieltisch herüberschallte, wurde er schon "brummig" und "ärgerlich", hatte er doch gerade gute Sieg-Ambitionen im Skat und mußte ständig unterbrechen. Nun übermannte den Mitspieler Elmar Sehi der Mitternachtshunger und bestellte bei seinem Kontrahenten Rupert ein Lewwerworscht-Brot mit Gurke, das war dann doch zu viel, da der Wirt nun hätte in die Küche müssen, also wehrte er sich lauthals maulend in die Runde. Darauf der Elmar: "wenn Dich noch lang uffregsch, bestell ich a Glas Sekt un dann musche runner in Keller laafe." Diese Drohung wirkte :-)
"Der Knastbruder" (aus den Anfängen) Ende der 70er-Jahre geriet ein Spieler des Vereins in eine Radar-Falle. Das Bußgeld war ihm zu hoch und knapp bei Kasse entschied er sich, dieses als ein paar "Tagessätze Knast" bei seinem Vereinskollegen und Gefängniswärter im damaligen Gefängnis in Kaiserslautern abzusitzen. Nicht beachtet hatte er, daß in der Zeit seiner Strafverbüßung ein Mannschaftskampf gegen Kindsbach anstand, an dem er unbedingt teilnehmen wollte. Glücklicherweise stand ihm sonntags ein Freigang von 8.00 bis 14.00Uhr zu, der für das match ausreichend sein sollte. Der "Knastbruder" wurde also pünktlich um 8.00Uhr abgeholt und nach Kindsbach gefahren. Am Brett kämpfte er dann entschlossen um Punkt und Sieg, stets mit dem Druck im Nacken, pünktlich um 14.00Uhr zurück in KL sein zu müssen. Jedoch, die Zeit schritt voran, der zähe Gegner lehnte alle remis-Angebote ab. Seine Mannschaftskameraden liefen schon ganz nervös umher, standen an seinem Brett und drängten ihn. Endlich war der Kampf entschieden und sein Gegner gab remis. Eiligst hasteten Fahrer und Delinquent davon. Aufmerksam geworden, versuchte der Gegner zu erfahren, was hier vor sich ging. Nachdem man ihn aufgeklärt hatte, mußte er sich erstmal hinsetzen: er war der leitende Staatsanwalt ! Nachspann: nach dem ersten harten Arbeits-Einsatz auf der Straße war unserem Delinquenten der Spaß vergangen und rief seinen Mäzen jammernd an: "hol mich hier raus !" Eine Spenden-Aktion erlöste ihn.
"Brüchige Hospitality" (aus den Anfängen) Zu Zeiten der 2. BL stellten 3 Tschechen Tichy, Milos Mozny und Petr Spacek den Kern der Mannschaft. Natürlich brauchten sie auch kostenfreie Unterkünfte, und wurden bei Bännjer Mitgliedern untergebracht. Petra nahm alle 3 auf und stellte Mozny und Spacek ihr eigenes Bett aus Oma's Zeiten zur Verfügung. Während der Nacht hörte sie einen mords Bumms im 2.Stock, wollte nun aber die Privatsphäre nicht stören, war beunruhigt und voller Neugierde. Zur Frühstückszeit nun schlichen sich die beiden 1,90m großen Delinquenten herunter und berichteten kleinlaut vom Ungemach des nachts, wußten aber nicht, was sie sagen sollten und drucksten herum: "Bett kaputt", "zu Boden gekracht". Petr Spacek fasste sich endlich ein Herz und umschrieb das in gutem deutsch so: "Herr Milos haben wilde Träume gehabt" Diesem schlagfertigen Argument war schwer etwas dagegen zu setzen :-)
"Die Einladung" (aus den Anfängen) Die Schach-Familien Leis und Müller standen sich seit Jugendzeiten nahe. Als Jung-Adalbert sich in "literarischen" Werken vertiefte und ztw. allein zu Hause auf "Balkonien" derart Urlaub machte, reichten seine Küchen-Künste gerademal für einen Hawai-Toast, den er mehrere Tage nacheinander applizierte. Geschwister Müller nahmen nun dies mitfühlend zum Anlaß, ihn zu einem "opulenten" Mittags-Mahl bei sich zuhause einzuladen. Und was gab es da ausnahmsweise einmal: "Haiwai-Toast" :-) ?
"Mehrzweckwaffe ?" zur 1.BL hielt ich mich letztes Wochenende in Schwäbisch Hall auf, wo ich viele Bekannte und Freunde habe. Während wir an mehreren Displays der Schach-Übertragung ausserhalb des Spielsaales so fachsimpelten und jeder so seine Varianten zum Besten gab, entwickelte sich eine divergente Meinung zwischen mir und einem Uraltbekannten: plötzlich holte er schwungvoll ein Pfefferspray aus seiner inneren Manteltasche heraus und mir schoß blitzschnell durch Kopf: der will mir doch jetzt nicht einen "hot kiss" verabreichen !? genau so elanvoll setzte er sein Pfefferspray an, zielte aber gottlob auf seinen Teller, wo sich 2 Frankfurter Würstchen tummelten...dachte bei mir: nochmal Glück gehabt :-)...und besonders scharf vertrug er allemal !
"gut Schachspielen oder gut Essen ?" Petra macht bekanntlich die Bewirtung auch an Sonntagen, darunter die besten Brötchen mit Lachs, Zwiebel und Salatblatt. Einmal kam ich 1h nach Beginn eines Wettkampfes, und alle Lachsbrötchen waren weg, ich hatte mich auf ein gutes Frühstück gefreut ! Petra berichtete mir von einem jungen Gästespieler mit großem Appetit, der alle aufgekauft hatte und aber verlor. Erneut fand nun ein Ligaspiel mit demselben erwartungsfrohen Gästespieler statt, der diesmal aber keine vorfand: "wo sind die Lachsbrötchen hin ?" Es gab halt keine. Und wieder verlor er, vielleicht, weil er nun hungrig "an seiner Stellung nagen" mußte !? "Brot und Spiele" sage ich nur :-)
"Mannu ignoriert meine Empfehlung" Während der Partie kam Emanuel (Mannu) mit einer Fragestellung zum remis-Gebot seines Gegners zu mir, da ich so einigermassen alle Partien überschauen konnte. Zuvor hatte ich einige gegnerische Drohungen erkannt, und ich glaubte auch nicht an eine Punkte-Teilung der Mannschaften, empfahl remis anzunehmen. Mannu wankte scheinbar unentschlossen wieder an sein Brett zurück: üblicherweise prüft man ja nochmals eigene Möglichkeiten, dachte ich. Aber Mannu spielte plötzlich tapfer weiter und siegte auch noch ! Meine Erkenntnis daraus: fragt mich, und macht das Gegenteil ! :-)
"Schach-BL-Schiedsrichter on fire" Ein Besuch der Schach-BL in Trier am 19.11.16 bescherte mir folgendes belustigendes Ereignis: auf der Suche nach dem Conference-Raum hatte ich die Auswahl von 3 Türen. Da alle gleich aussahen, nahm ich die linke Tür (nach Uhrzeigersinn), öffnete und stand direkt vor dem ersten Brett, mit freiem Zugang zum Saal. Mein Blick schweifte zur Orientierung nach rechts, wo mich ein finster blickender, rasch aufspringenden SR sofort auf eine "Verfehlung meinerseits" in barschem Ton aufmerksam machte: "dies sei kein Zugang", worauf meine Antwort: "es sei kein Hinweis angebracht", überhaupt keine Gnade fand, und er mich hinaus schob mit der Weisung, 5m nebenan einzutreten. Ich wich der "Gewalt", fügte mich, trat durch die 2.Tür, und stand im selben Raum, nur weiter rechts, wechselte einen fragenden Blick mit dem SR, und begab mich dann innerlich lächelnd auf die Kiebitz-Tour an 16 Brettern.
"Die Schockstarre" Vor den Leutascher Schachtagen in den 90ern verabredete sich der "K"-Klaus mit Petra zur gemeinsamen Anfahrt nach Österreich im Mazda MX5. Dessen beredte Frau Ursula öffnete schwungvoll die Haustür, erstarrte jedoch blitzartig, als sie eine gutgekleidete Blondine mit hohen Stöckelschuhen vor der Türe und deren roten Flitzer wahrnahm, der ihren Mann für 3 Tage entführen sollte. Die Frage war nun, befürchtete sie nun ein "date" oder fürchtete sie um ihren stattlichen Mann, der seine 120kg und 1,85m in den Beifahrersitz wuchten sollte !? Vermutlich beides... "Der Überredete" Ein langgedienter Spieler des SC Bann fuhr vorschriftsmässige 50Km/h, jedoch auf der linken Spur und behinderte eine dynamische Jugendtruppe im Strassenverkehr, die sich die Vorfahrt erzwingen wollte, kurz: es kam zu diversen Handzeichen, wonach beim Stopp an der Ampel ein Beifahrer ausstieg und sich eine lautstarke "Diskussion/Beschimpfungstirade" entwickelte. Der Eingeschüchterte musste sich allerhand schreckliche Drohungen anhören: "...wir wissen wo Du wohnst !" Als nun abends im Club die Frage nach Leutasch-Fahrern aufkam, war er der erste, der unbedingt dabei sein wollte, obwohl er jahrelang für seinen Leutasch-Boykott bekannt war ! Es ist nicht bekannt, ob er den Brettpreis gewinnen konnte...
"Der gestrandete Zwangsurlauber" Auf der Anreise zu den Leutascher Pfingst-Schachtagen nahm Adi wie üblich ein paar leicht weltfremde und anarchistisch angehauchte Schachspieler im Auto mit. Als man so durchs schöne, beschaulich grüne Allgäu mit seinen vielen Kühen fuhr, schallt es vom Rücksitz: "Ah, da war ich ja auch mal in Urlaub." Ungläubiges Staunen: "...das glaube ich jetzt nicht, passt doch garnicht zu Dir." "Tja, eigentlich wollte ich ja mit meiner Freundin nach Italien." Nach intensiverer Rückfrage: "Wir verfuhren uns hier total, hatten nach einigen Stunden die Nase so voll, da sind wir halt hier geblieben." Brüllendes Gelächter und Adi konnte nur mit Mühe den Wagen auf der Strasse halten.
"Der Remis-König" Ein guter Spieler mit ca.DWZ 2350 verstärkte Bann in der OL und 2.BL. Er spielte positionelles, bombensicheres Schach, rsikierte wenig und nahm gerne Remis-Angebote - auch in Gewinnstellung - an. Nach wiederholten Annahmen in besserer Stellung raunte ein Kiebitz: "Wenn der nicht remis annimmt, läuft er Gefahr, jedes Spiel zu gewinnen." Manch Kiebitz hielt sich den Bauch vor lachen...
lt. Wikipedia: Eine Anekdote hat eine bemerkenswerte oder charakteristische Begebenheit, meist im Leben einer Person, zur Grundlage. Die drei wichtigsten Merkmale sind: die Pointe, die Reduktion auf das Wesentliche und die scharfe Charakterisierung einer oder auch mehrerer Personen. In der Alltagssprache bezeichnet Anekdote die (meist mündliche) Schilderung einer kuriosen, ungewöhnlichen oder komischen Begebenheit (ohne jeden literarischen Anspruch).
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31.01.2019 - Schüttelreime - "Monatsausgaben"
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20.04.2021 - Schüttelreime - Thema: "Spielernamen"
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06.05.2021 - Schüttelreime - Thema: "people of fame"
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01.05.2021 - Schüttelreime - "Schach-Affinitäten"
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07.03.2022 - Schach-Dichtung - "Essay"
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02.04.2017 - Schachwitze
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11.10.2018 - Bewirtschaftung gesucht
mag sein, daß diese Ausschreibung wie eine "Satire" rüberkommt, jedoch sollte sich jeder im Club bewußt sein, was Petra reell da leistet. Per Definition: Die "Satire" soll Zustände oder Missstände in einer überspitzt dargestellten, verspottenden Form thematisieren. Ausschreibung -
20.10.2016 - wie sind Lorbeeren zu ernten ?
Text-Quelle: Martin Böhm